Staatlich geprüfter Wirtschafter
LandBau
ABLAUF
WEITERBILDUNG

Wintermonate
In den Wintermonaten, November bis einschließlich März, findet der Unterricht in Ravensburg jeweils von Montag bis Donnerstag statt, sodass wöchentlich 28 Wochenstunden zu absolvie-ren sind. Hierbei werden Ihre fachlichen Kenntnisse in den Bereichen pflanzliche und tierische Erzeugung ausgebaut und Sie entwickeln ein fundiertes unternehmerisches Denken. Ergänzt wird das Weiterbildungsangebot durch die Bereiche betriebliche Kommunikation, Ökolandbau, Waldbau, Obstbau und Erneuerbare Energien.
Außerdem entwickeln Sie Softskills im Umgang mit wichtigen Fachprogrammen wie FIONA, Düngung BW oder das Führen einer Schlagkartei und bei der Durchführung von praktischen Versuchen und Projektarbeiten.
Ein kleines Highlight ist kurz nach dem Start bei uns an der Fachschule ein zweiwöchiger Kurs an der Bauernschule Bad Waldsee, bei dem Sie sich selber und auch Ihre Klasse noch-mal ganz neu kennenlernen.
Ein wichtiger Bestandteil der Fachschule über alle Schulhalbjahre hinweg ist die Facharbeit. In der Facharbeit erhalten Sie einen umfangreichen und fundierten Überblick über Ihren land-wirtschaftlichen Betrieb, analysieren und bewerten die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, erkennen Optimierungsansätze in den einzelnen Produktionsverfahren Ihres Betriebes und entwickeln ein Zukunftskonzept für Ihren Betrieb. Mit der Bearbeitung der Facharbeit begin-nen Sie bereits im ersten Winterhalbjahr und schließen diese im fünften Winterhalbjahr ab.
Hier finden Sie exemplarisch einen Stundenplan für das Winterhalbjahr.
Unterrichtsfächer
– ein Überblick
Tierische Erzeugung
Eine artgerechte Haltung mit bedarfsgerechter Fütterung und Versorgung der Tiere sowie ein intensives Management sind die Grundlage für eine zukunftsfähige und erfolgreiche Rinderhaltung. Unterrichtsinhalte sind daher die wichtigsten Aspekte und Fragestellungen aus den Bereichen Produktionstechnik, Controlling und Management. Dabei spielen immer auch die Bezüge zur Wirtschaftlichkeit und Arbeitseffizienz eine Rolle. Ebenso werden Aspekte der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes berücksichtigt. Als Landkreis mit den höchsten Anteilen an biologisch wirtschaftenden Betrieben in Baden-Württemberg wird bei allen Inhalten grundsätzlich mögliche Unterschiede zur Bewirtschaftung im Biobetrieb angesprochen. Beiträge von externen Kollegen, Beratern und Praktikern sichern eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Teilnahme an Fachveranstaltungen wie z. B. an der Fachtagung für Milchviehhalter unseres Amtes oder an Veranstaltungen anderer Bildungsträger runden den Unterricht ab.
Unternehmensführung
Den eigenen Betrieb mit seiner Buchführung analysieren, bewerten und weiterentwickeln können, das ist das Ziel im Fach Unternehmensführung mit Facharbeit. Sie lernen wie man Investitionen kalkuliert und die Finanzierung plant und wie man betriebswirtschaftliche Kennwerte berechnet und bewertet. Dieses Wissen befähigt Schwachstellen und Stärken im eigenen Betrieb zu erkennen und eine erfolgsorientierte Ausrichtung des Betriebes für die Zukunft zu entwickeln.
Betriebliche Kommunikation mit AMM und RSV
In diesen Unterrichtsbausteinen erlangen Sie wichtige Kompetenzen, die über das produktionstechnische Wissen hinaus gehen, aber entscheidend sind, um einen landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich und zukunftsorientiert zu führen.
Hierzu zählt u.a. das Kommunikationsgeschick im Umgang mit Mitarbeitern oder Kunden. Die Organisation und Kontrolle der Ausbildung von Lehrlingen, sowie das eigene Arbeits- und Zeitmanagement für die erfolgreiche Führung eines Betriebes. Das eigene Büromanagement wird häufig unterschätzt.
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Agrarpolitik gelegt. Die Studierenden lernen die Geschichte der Agrarpolitik kennen und beschäftigen sich mit aktuellen, wichtigen agrarpolitischen Themen. Ebenso trägt die Entwicklung der Märkte und die aktuelle Situation als wichtiges Instrument zur Entscheidungsfindung für die Weiterentwicklung des eigenen Betriebes bei.
Durch das Fach RSV werden Grundlagen in den Bereichen Recht, Steuern und Versicherungen angeeignet, die ein zukünftiger landwirtschaftlicher Unternehmer benötigt. Zu den Unterrichtsschwerpunkten zählen das Bürgerliche Gesetzbuch ergänzt durch eine Gerichtsverhandlung beim Amtsgericht, die wichtigsten Steuern und Versicherungen, um diese für den eigenen Betrieb zu optimieren und weitere wichtige Themen wie Hofübergabe, Grundstücksverkehr und Planfeststellungsverfahren.
Sommermonate
In den Sommermonaten, April bis einschließlich Oktober, werden an einzelnen Schultagen die Unterrichtsinhalte des Winters vertieft und weiter ausgebaut. Im ersten Sommerhalbjahr nach Beginn der Weiterbildung an unserer Fachschule finden fachliche Exkursionen im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft statt und Sie besichtigen Betriebe mit besonderen Produktionsschwerpunkten. Hierzu zählen z.B. eine Grastrocknung, eine Getreidemühle, das Grünlandversuchsfeld des Landwirtschaftsamtes Ravensburg und der Schlachthof in Ulm.
Im zweiten Sommerhalbjahr werden die Betriebe der Studierenden besucht, um dort in Kleingruppen in den Bereichen Tierhaltung, Pflanzenbau und Unternehmensführung zu arbeiten. Dies dient u.a. zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, darüber hinaus werden verschiedenste Ansätze zur betrieblichen Optimierung besprochen und diskutiert, auch mit dem Ziel diese im Rahmen der Facharbeit aufzugreifen. Ansonsten arbeiten Sie in den beiden Sommerhalbjahren auf den landwirtschaftlichen Betrieben und erwerben somit die für die Weiterbildung und Meisterprüfung erforderliche Berufspraxis.
Schwerpunkt Pflanzenbau
Im Bereich Pflanzenbau geht es neben der Beurteilung der Pflanzenbestände (Getreide, Grünland und Futterbau) auch um die fachliche Überprüfung und Bewertung der betrieblichen Aufzeichnungen und Dokumentationen, wie beispielswiese die Düngebilanz oder Grundbodenuntersuchungen.
Schwerpunkt Tierhaltung
Im Bereich der Tierhaltung stehen die Tiere und deren Haltungsumgebung im Fokus, neben den Eindrücken aus dem Stall werden hierzu u.a. Futterrationen und Tränkepläne für Kälber diskutiert und bewertet. Zur Beurteilung der tierischen Leistungen und des Tierwohls werden betriebliche Dokumentationen, wie beispielsweise MLP-Berichte und Grundfutteruntersuchungen herangezogen und in der Arbeitsgruppe diskutiert.
Schwerpunkt Unternehmensführung
In der Unternehmensführung geht es schwerpunktmäßig um die Beurteilung des betriebswirtschaftlichen Erfolgs des Unternehmens, hierzu wird auf Grundlage der einzelbetrieblichen Daten versucht, u.a. den Gewinn und weitere wichtige Kennzahlen zu schätzen.